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  • Anne Stevens

»Tag am Meer« - oder »Anders muss nicht schlecht sein«

In der Erinnerung verklärt man die Dinge ja gern mal. Wie die weiße Weihnacht, die es in meiner Kindheit in jedem Jahr gab, und die endlos-sonnigen Sommer. Findet sich so in keiner Wetteraufzeichnung. Mir egal, ich weiß es - und zwar besser. So ist das auch mit Urlauben und Auszeiten. Da ist auch immer alles perfekt. Und wenn es das nicht ist, bastelt sich mein Hirn zuverlässig etwas zurecht, damit ich mit einer Bomben-Erinnerung im Gepäck heimfahren kann. Weswegen ich es erwähne? Noordwijk!

Fräulein Sand & Friends

Dort spielt meine neue Reihe. Und da muss ich direkt mal etwas einwerfen, weil ich danach gefragt worden bin: »Männer und Meer« ist keine Serie, in der eine Geschichte über mehrere Bücher hinweg erzählt wird! Sowas liegt mir auch gar nicht. Ich erzähle gern Geschichten mit Höhen und Tiefen und Happy End und wenn das Buch fertig ist, nehme ich Abschied.

Wenn sich die Protagonisten seitenlang umkreisen, ohne dass es voran geht, denke ich immer - jetzt tu doch endlich was und bin raus. Was beim Schreiben schlecht wäre - siehe Happy End. Zugegeben, ich habe schon einige tolle Serien gefunden, aber mindestens doppelt so viele habe ich abgebrochen. Persönlicher Geschmack.

Keine Serie - aber eine Reihe

Egal - weiter im Text. Es gibt vier Freundinnen. Singles. Verschieden, aber - ohne dass es ihnen bewusst ist - sämtlich auf der Suche nach Mr. Right. Da lag der Serientitel nahe: »Männer & Meer«.

Dass Jule, Anna, Bloem und Mia sich in Noordwijk auf die Suche machen, stand schnell fest, weil ich den Ort nämlich sehr mag. Er liegt am Meer, ist - bis auf eine ziemlich markante Bausünde auf den Dünen - hübsch und, das Beste, er liegt nicht weit entfernt, nämlich zwei Stunden mit Bleifuß über die deutsche Autobahn und anschließend tempolimitiert über die niederländische Kriechspur. Unterwegs komme ich an Amsterdam vorbei, was ebenfalls von Vorteil ist, weil ein Abstecher immer lohnt.

Wenn mir mal der Sinn danach steht, erzähle ich euch vielleicht mal die Geschichte von dem Tag, an dem meine Tochter (damals neun) und ich uns Fahrräder geliehen und natürlich prompt verfahren haben. Der Blick, als wir uns im Rotlichtviertel wiederfanden und sie wissen wollte, warum die Frauen denn im Bikini im Wohnzimmer sitzen ... Wie gesagt, vielleicht ein andermal.

Neulich in der Strandbar

Jedenfalls war ich neulich in Noordwijk, um mal zu schauen, ob da noch alles am rechten Fleck ist. Jep! Die Bausünde steht, meine Lieblings-Strandbar fehlt immer noch und kommt wohl auch nicht zurück. Jedenfalls kann ich sagen, dass es mal eine etwas abseits gelegene Bar gab, die ziemlich genau so aussah wie die Strandbar aus »Fräulein Sand will Meer«. Gut, es gab keine erste Etage und damit auch keine Apartments. Aber es war herrlich bunt und schräg und ich mochte es.

Muss ich erwähnen, dass die Nachfolger sich schicker eingerichtet haben? So eine Art Hamptons-Landhaus-Crossover-Mix? Ich geb's nicht gerne zu, aber es ist nett, auch wenn mir die alte Bar ans Herz gewachsen war.

Streifzug durch die Dünensiedlung

Da es schon ein wenig her ist, dass ich die Bücher geschrieben habe, war ich natürlich auch noch mal in der Dünensiedlung auf der anderen Seite vom Ort. Dort spielt das zweite Buch, das von Anna und ihrem Mr. Right handelt. Was soll ich sagen? Ich habe nicht übertrieben. Die alte Pension, die Anna in meiner Geschichte immer noch führt, war so heruntergekommen, dass sie mittlerweile abgerissen ist. Stattdessen steht jetzt neues Landhaus-Bäderschick-Gedöns in der Landschaft, genauer gesagt in den Dünen. Was vielleicht sogar gut ist, denn wie heißt es doch so schön in Büchern? »Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und Orten sind rein zufällig ... blablabla«. Treffender könnte es nicht sein.

Wann das Buch kommt? Voraussichtlich Mitte Juni. Mehr dazu erzähle ich demnächst im Newsletter.

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