
Anne Stevens
- 25. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 12
Dass Gerrit nicht begeistert war, sah sie ihm an. Klar könnte sie ihm sagen, dass seine schicke Maisonette-Wohnung sie ein wenig einschüchterte. Auch wenn die lange nicht so steril und durchgestylt war, wie Katja befürchtet hatte. Sie probierte es mit etwas Versöhnlichem. »Hey, es war nicht böse gemeint. Nur ...« Katja brach ab. Verdammt, sie sollte sich endlich angewöhnen, sich zumindest die Entschuldigung zurechtzulegen, wenn sie nicht gleich ins nächste Fettnäpfchen spring

Anne Stevens
- 22. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 11
Gerrit. »Haben Sie mal über ein Hotelzimmer nachgedacht?« Der Monteur grinste dermaßen frech auf Katja und Gerrit herab, dass Gerrit ihm am liebsten einen Tritt verpasst hätte. Dazu noch einen Extra-Tritt, weil er spürte, wie Katja sich blitzartig zurückzog. Lächerlich, sie waren keine ertappten Kinder, die mit Ärger rechnen mussten. Umso mehr ärgerte es ihn, dass der Monteur ihr dieses Gefühl gab. Widerwillig erhob er sich, was zumindest die Größenverhältnisse änderte. Nun r

Anne Stevens
- 18. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 10
Katja. Ihn zu küssen war eine unvergleichlich dumme Idee. Trotzdem kam es Katja vor, als wären sie bei all den Wortgefechten der letzten Stunden umeinander gekreist, auf diesen einen Punkt zu, der sich wie eine Erlösung anfühlte. Als die zarte Haut seiner Lippen ihren Mund dann endlich traf, seufzte Katja und genoss das elektrisierende Prickeln, das von ihr Besitz ergriff. Falsch! Das ist sowas von falsch! Das kannst du Mark nicht antun. Das gerade ziemlich schwache Stimmchen

Anne Stevens
- 15. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 9
Gerrit. Er lag mit angehaltenem Atem da und schaute auf das Notbeleuchtungsschild, während er auf Katjas Antwort wartete. »Also: Woran denkst du?«, hakte Gerrit nach. Seiner Erfahrung nach war es nicht gut, dem Gesprächspartner zu viel Raum zu geben. Schließlich war ihm nicht an halbgaren, zurecht konstruierten Ausreden gelegen. Er wollte spontane Ehrlichkeit. »Das Erste, was dir in den Sinn kommt.« Katja wandte sich ihm zu. Der Blick wachsam, die Stirn leicht gerunzelt, ging

Anne Stevens
- 12. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 8
Katja. Es war gar nicht so leicht, flach zu atmen und vorzugeben, dass man schlief, wenn einem das Herz in der Brust rumpelte wie ein verdammter Kastenteufel. Das Dumme war, dass Katja nicht wusste, was sie sagen sollte. Wann war sie zuletzt beinahe übergeschnappt, bloß weil jemand ihre Hand hielt? Das musste mit Tobi gewesen sein, bei der allmonatlichen Cola-Fanta-Party im Vereinsheim. Damals, mit sechzehn, hatten diese Rhythmusstörungen sehr gut zu unschuldigem Händchenhalt

Anne Stevens
- 8. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 7
Gerrit. Träge hob Gerrit die Hand und schaute auf die Uhr. Die Notbeleuchtung ließ die Ziffern dramatisch leuchten, was nur noch unterstrich, wie irrsinnig es war, nachts um zwei auf einem Büroflur zu liegen und sich nach Schlaf zu sehnen, der einfach nicht kommen wollte. Dabei war er seit Wochen übermüdet. Sein Vater hatte die Firma jahrzehntelang geführt. Anfangs hatte er unternehmerischen Mut bewiesen, immer wieder auf neue Technologien gesetzt und den Betrieb Stück für St

Anne Stevens
- 4. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 6
Katja. »Was tust du da?« Gerrit beobachtete Katja aus zusammengekniffenen Augen. »Knast-Beschriftung«, ließ sie ihn knapp wissen und zog den Kajal-Strich auf der Wand sorgfältig nach. Er blinzelte. Sie spendierte ihm eine Erklärung. »Falls der Fahrstuhl nächstes Wochenende wieder bockt und Passagiere in dieses tote Stockwerk spült, werden sie wissen, dass sie nicht allein sind. Es gibt Hoffnung. Sie müssen nur ...« Sie sah auf die Uhr und überschlug die Zeit. »Nur achtundvier

Anne Stevens
- 1. Feb. 2021
»48 Stunden ...« Blogroman Teil 5
Gerrit. Beim ersten Ruckeln der Liftkabine schnellte Gerrit hoch, wobei er fast über die eigenen Beine stolperte, denn die waren nach dem langen Sitzen auf dem Kabinenboden beinahe taub. Doch der Ärger war vergessen, als die Tür des Lifts sich öffnete. »Scheint, als hätten wir Glü...« Mitten im Wort rempelte ihn Katja derart heftig beiseite, dass er sich gerade noch fangen konnte, während er in einen langen, spärlich beleuchteten Flur taumelte. Verdutzt sah er zu Katja, die d